Erläuterungen zu einigen Fotos

Besonders auffällig können die gelben Exemplare der Veränderlichen Krabbenspinne sein, wenn sie auf stark kontrastierenden Blüten sitzen. Ihr Stärke ist jedoch die Tarnung (siehe https://naturportal-suedwest.de/de/insekten-spinnen/systematik/art/webspinnen-araneae/krabbenspinnen-thomisidae/misumena/vatia/). Baumwanzen gibt es überall zu bewundern. Oft sind sie gut getarnt und nur ein geübter Blick spürt sie auf. Honigbienen beim Blütenbesuch zuzuschauen ist immer interessant, auch auf exotischen Blüten unserer Terrasse, Nektar trinkend auf einer Passionsblume. Die Goldschildfliege (Insekt des Jahres 2014) ist im Sommer auf vielen Wiesen zu beobachten, leicht erkenntlich am namengebenden Rückenschild. Diese Tiere legen ihre Eier mit einem speziellen Legeapparat in Baumwanzen. Dort leben ihre Larven von Körperflüssigkeit und von Fettzellen der befallenen Wanzen ohne diese zunächst zu töten. Später werden lebenswichtige Organe befallen. Die Wanze stirbt und die Larve der Fliege verpuppt sich.

Hintergründe zu den Bildern

Bei Spaziergängen an Wiesen, Feldrainen oder entlang der Waldwege findet sich nicht nur reizvolle Vegetation. Immer wieder fallen einem  Krabbeltiere auf, die auf diesen Pflanzen sitzen oder fliegend davor stehen. Oft enthüllt erst der „2. Blick“ diese Besucher. Folgt man diesem „genauer Hinschauen“, so kommt es auf allen Wegen zu erstaunlichen, häufig bizarren Entdeckungen. Selbst wenn man sich schon etwas besser auskennt, sind immer wieder völlig neue Tiere zu entdecken. Fängt man diese Begegnungen mit der Kamera ein, kann man mit Hilfe von Fachliteratur oder mit Unterstützung des Internets manch spannende Lebensgeschichte kennen lernen, die einem nach und nach die Wunder der Insekten- und Spinnenwelt näher bringt. Eine Welt der Fürsorge, ausgeklügelter Tricksereien, perfider Morde, kurz eine Welt voller unglaublicher Überlebensstrategie. Diese kann man z.B. bei Jean Henri Fabre nachlesen, dem  „Homer der Insekten“, wie Victor Hugo ihn nannte.

Der Kosmos Verlag hat die „Bilder aus der Insektenwelt“ von 1914 noch einmal im Jahr 2004 als Faksimile aufgelegt. Ein Schatz voller toller Geschichten, aufgeschrieben von Jean Henri Fabre. 

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Blaue Holzwespe und Dickkopffalter
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Apollofalter
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Auch sehr lesenswert die „Biologie und Ökologie der Insekten“ von Jacobs/Renner (ISBN-10 ‏ : ‎ 3437203525), leider aktuell nur antiquarisch zu kriegen. Ein kleiner großartiger Band ist „Das Unheimliche Heer“ von Theo Löbsack

Weitere Infos zu den Bildern

Käfer: Soldatenkäfer, Hirschkäfer, Rosenkäfer, Maikäfer, Lilienhähnchen, Goldglänzender Blattkäfer, Eichenbockkäfer

Schmetterlinge: Bläulinge, Widderchen, Augenfalter, Aurorafalter, Taubenschwänzchen, Raupe des Lindenschwärmers, Weißlinge, Dickkopffalter mit Holzwespe, Segelfalter

Wanzen: Streifenwanze, Braune Blattwanze 

Wespen, Bienen, Hummeln:  Große Holzwespe, verschiedene Schlupfwespen mit schmaler Taille, Blutbiene

Spinnen: Veränderliche Krabbenspinne, Wespenspinne

Ich glaube nicht an Gott, ich sehe ihn täglich.

(1823 - 1915), Jean-Henri Casimir Fabre, französischer Naturwissenschaftler (Insektenforscher), Dichter und Schriftsteller, Mitglied der Académie Française und der Légion d'Honneur