Amphibien und Reptilien
Amphibien und Reptilien sind ganz besondere Geschöpfe in unserer Umwelt. Während die Amphibien (griech. „amphi“ - Doppel und „bios“ - Leben) ein Doppelleben an Land und Wasser führen, per se also in Gewässernähe leben, sind Reptilien als wärmeliebende Jäger auf entsprechend exponierte, versteck- und nahrungsreiche Flächen angewiesen. Diese Lebensräume sind bei uns knapp geworden. Die Folge ist ein starker Rückgang der beiden Tiergruppen. Das ist sehr schade, gehören sie doch zu den besonders interessanten Tieren. Die wundersame Metamorphose (Verwandlung einer im Wasser aus dem Ei geschlüpften Larve von der Kaulquappe zum fertigen Lurch), ein nicht nur von Kindern immer wieder bestaunter Prozess, ist nur eines von vielen Phänomenen, die die urigen ersten Landwirbeltiere ausmachen.
Laichgewässer können in Gärten angelegt werden und sind häufig schnell von Teichmolchen, Grasfröschen und Erdkröten (allesamt die häufigsten der 21 in Deutschland vorkommenden Arten) besiedelt. Hier lassen sich wie an größeren Laichgewässern in der Umgebung vor allem im Frühjahr tolle Beobachtungen und Fotos machen.
Für die Reptilien ist ein wärmeexponierter lückenreicher Steinhaufen oder ein üppiger Totholzstapel ein guter Rückzugsort. Allerdings ist die Annahme solcher von uns geschaffenen Reptilienrefugien sehr vom Umfeld abhängig. Gibt es noch eine Anbindung an lokale Populationen, ist das passende Nahrungsangebot vorhanden, das alles spielt eine gewichtige Rolle. Reptilien fallen uns deshalb vor allem auf Reisen in den sonnigen Süden auf. Dort sind nicht nur unzählige, sehr flink huschende Eidechsen zu sehen sondern mit etwas Glück auch mal Schlangen beim Sonnenbad oder bei der Jagd.
Tipps zum Schutz von Amphibien und Reptilien finden sich hier:
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/amphibien-und-reptilien/index.html
Bestimmungsschlüssel:
https://www.froschnetz.ch/arten/bestimmungsschluessel.php
https://www.bund-naturschutz.de/tiere-in-bayern/bestimmungsschluessel-amphibien
Hintergründe zu diesen Bildern
Viele dieser Bilder entstanden bei dem Amphibienschutzprojekt meiner Schule. Hier retten Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 7 während des regulären Unterrichts alljährlich hunderte bis tausende von Erdkröten, Grasfröschen, Teichmolchen, Bergmolchen und Feuersalamandern vor dem Tod durch den Autoverkehr. Regelmäßig werden auch die Deckel von Gullies angehoben, um dort hineingefallene Amphibien wieder frei zu setzen. Dies sollte in amphibienreichen Gebieten regelmäßig gemacht werden, ebenso wie die Suche nach Lurchen, die in Kellerschächte oder Treppenschächte gefallen sind. Hier droht ihnen der Tod durch Verhungern oder Austrocknung.
Ich leite dieses Projekt seit 10 Jahren und bin immer wieder hoch erfreut, wie die Kinder in diese Aufgabe hineinwachsen. Wenn die Empathie zu Beginn bei einigen noch nicht gross ist, die Amphibien sind halt keine Streicheltiere, so wächst die Zuneigung von Tag zu Tag. Am Ende sind alle eifrige „Krötenretter“, sie nehmen die Tiere behutsam aus den Eimern und setzen sie schließlich mit wachsender Sachkenntnis in den Teich. Dort können die verschiedenen Arten laichen und der Fortschritt ihrer Entwicklung wird dann von den Kindern mit großem Interesse verfolgt. Hier zeigt sich, nur die direkte, möglichst intensive Begegnung mit den Geschöpfen in der Natur läßt in uns eine verständige und zugewandte Verantwortung für die Umwelt entstehen und wachsen. Dies ist die Voraussetzung für den aktiven Schutz der Natur durch uns alle.
Am Ende finden sich auch Bilder von den Reptilien und Amphibien auf meinen Wegen, z.B. die Ruineneidechse aus der Toskana, eine junge Ringelnatter aus der Haute Provence oder ein Helmchamäleon in einer Kaffeeplantage Ugandas sowie ein Nilkrokodil am Albertsee, ebenfalls in Uganda.