Vögel im Garten zu beobachten, gehört für uns zu den schönsten Momenten des Tages. Die vielen Farben, Stimmen und ihre so unterschiedlichen Charaktere machen uns große Freude. Da sind die friedlichen, eher zartbesaiteten Rotkehlchen neben den heimlich tuenden Heckenbraunellen und die temperamentvollen aber freundlichen Stieglitze, die den kampfbereiten Blaumeisen den Futterplatz nie streitig machen. Und immer da, die ebenso brutal revierverteidigenden wie liebevoll ihre Kinder fütternden Amseln, alle habe ihren Platz in unserem Garten. Umso mehr, als wir in diesem Jahr die Beete vergrößert und neue Beete eröffnet haben. Darüber hinaus füttern wir das ganze Jahr lang, weil unsere Gartenvögel immer stärker unter Futtermangel leiden.
Der unselige Trend, alle Ränder und ehemaligen Beete mit Kies oder Rindenmulch zuzuschütten, verengt das Nahrungsangebot unserer gefiederten Mitbewohner drastisch. Kein Würmchen im Boden ist da noch zu finden, keine Insekten oder Saaten in den ehemaligen Blumenbeeten. Da wundert es uns gar nicht, wie emsig die Vögel der Nachbarschaft ganzjährig unsere Futterplätze aufsuchen. Täglich müssen wir nachfüttern, so hoch ist der Bedarf. Einerseits freut uns der rege Betrieb am Futterhäuschen, anderseits belegt es die Not der Tiere. Die Bilder zeigen ein wenig von diesem wilden Treiben. Ich würde mir wünschen, dass neben der Freude beim Betrachten der Bilder auch ein wenig konstruktiver Neid aufkommt, der die Vögel durch die Renaturierung der nachbarlichen Gärten von unseren Ersatzfutterstellen weglockt, in versteck- und nahrungsreiche Flächen überall im uns herum. Ich gönne jedem „seine“ Vögel im eigenen Garten und wünsche allen Nachbarn ebenso so viel Freude beim Beobachten, wie wir sie haben. Mehr Wildnis zuzulassen bedeutet, ein Herz für Tiere zu besitzen. Sie danken es uns mit ihrer Freude und Abwechslung bringenden Anwesenheit.
Im Winter gesellen sich auch immer wieder Vögel hinzu, die nur auf der Durchreise sind, wie z.B. die Erlenzeisige und Schwanzmeisen oder die Dompfaffen, Kernbeißer, Spechte und Kleiber, die eher Vögel des Waldes oder seiner Ränder sind und im Winter in die Siedlungen kommen. Da gibt es immer wieder neue Besucher zu entdecken. Ein Spass, das ganze Jahr über.